Familienorganisationen unterstützen Initiative für Schutz vor sexueller Gewalt

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Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF) hat sich mit dem Vorschlag der Europäischen Kommission zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet befasst. Im Ergebnis des Austausches bringen die Familienorganisationen ihre Sorge über die Bedrohung durch sexuelle Gewalt im digitalen Umfeld zum Ausdruck und rufen dazu auf, diese ernst zu nehmen. Die Organisationen erachten es als zentral, den eigentlichen Kern der Zielstellungen wieder in den Fokus der Debatte zu nehmen und Polarisierung zwischen Daten- und Kinderschutz im Sinne der Kinder und ihren Familien zu versachlichen.

In diesem Zusammenhang weisen sie darauf hin, dass die Rechte des Kindes vielfältig sind. Sie beinhalten nicht nur die Schutzaspekte, sondern unter anderem auch die Rechte auf Teilhabe und Privatsphäre. Bei den die Kinder und ihre Familien betreffenden Maßnahmen müssen diese Rechte mitgedacht werden und in die Abwägung einfließen. Darüber hinaus betonen sie die hohe Verantwortung für den Schutz von Kindern und Jugendlichen bei der Nutzung digitaler Medien und Techniken von Politik und Anbietenden, ohne deren Mitwirkung ein nennenswerter Schutz nicht zu erreichen sei.

Die Familienverbände empfehlen den Vorschlag für eine Regulierung der Europäischen Kommission mit Maßnahmen der Kompetenzsteigerung im Umgang mit digitalen Medien, präventiven Angeboten zur Vermeidung von sexueller Gewalt sowie Beratung für Kinder und Familien zu kombinieren. Kinder sollen über die Risiken sexueller Gewalt online aufgeklärt sowie mit Informationen versorgt werden, welche Sicherheitsregeln es zu beachten gilt, um sich vor entsprechenden Angriffen zu schützen, so wie es die Europäische Kommission im Rahmen der Better Internet for Kids-Strategie beabsichtigt. Gleichzeitig machen sie darauf aufmerksam, dass es keine Lösung sei, immer mehr digitale Kompetenzen von Familien und Endverbraucher*innen einzufordern und damit die Verantwortung für den Schutz vor digitalen Risiken einseitig den Familien und Nutzenden der Angebote zu übertragen.

Die AGF ist Mitglied des Beirats der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) und Teil des europäischen Zusammenschlusses der Familienverbbände COFACE Families Europe. Das Positionspapier zu den Vorschlägen der Europäischen Kommission zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet kann hier nachgelesen werden.


AGF & Torsten Krause, SDC