Amerikas Landbevölkerung auf dem Datenhighway

Buchtitel: Amerikas Landbevölkerung auf dem Datenhighway

Rural Broadband Internet Use

Die amerikanische Landbevölkerung hat seltener einen privaten Hochgeschwindigkeitzugang zum Internet als die übrige Bevölkerung Amerikas. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Studie des unabhängigen amerikanischen Pew-Instituts, die sich auf Untersuchungen von September und Dezember 2005 über die amerikanische Internetnutzung stützt. Allerdings deutet sich eine allmähliche Angleichung an: der Abstand zwischen dem ländlichen Amerika und dem Rest des Landes hat sich in den letzten zwei Jahren verringert.



Ende 2005 nutzten 24 % der auf dem Lande lebenden amerikanischen Erwachsenen das Internet zu Hause mit Hochgeschwindigkeitsanschlüssen im Vergleich zu 39 % der entsprechenden Gruppe in den Städten und Vorstädten. Obwohl der Unterschied beträchtlich ist, stieg die Breitbandnutzung auf dem Lande im Vergleich mit städtischen und vorstädtischen Regionen in den letzten beiden Jahren schnell an.



"Die Breitbandnutzer auf dem Lande unterscheiden sich nicht von den Privatnutzern mit Hochgeschwindigkeitsanschlüssen anderswo; sie sind öfter online und machen mehr im Internet als Nutzer mit Einwahlverbindung", sagte John B. Horrigan, der stellvertretende Direktor des Pew Internet Project und Hauptautor des Berichts. "Aber angesichts eines geringeren Anteils an Breitbandnutzern im ländlichen Amerika bedeutet dies, dass die auf dem Lande wohnenden Amerikaner insgesamt ein distanzierteres Verhältnis zum Internet haben als die in den Städten und Vorstädten lebenden Amerikaner."



Insgesamt hat sich das Internet auf dem Lande rasch verbreitet: 62 % der auf dem Lande lebenden amerikanischen Erwachsenen hatte Ende 2005 Internetzugang, während es bei den Erwachsenen in den Städten und Vorstädten 70 % waren. Dieser Unterschied von acht Prozent ist nur noch etwa halb so groß wie Ende 2003. Zusammen mit einer schnellen Verbreitung der Breitbandnutzung wird das Internetprofil des ländlichen Amerika dem des übrigen Landes langsam ähnlicher. Eine Analyse von spezifischen Aktivitäten zeigt, dass Nutzer auf dem Lande bestimmte Dinge eher online machen als städtische. Ländliche Internetnutzer nehmen eher Online-Unterricht und laden eher Bildschirmschoner und Videospiele herunter.



"Für bestimmte Dinge wie Online-Unterricht ist das Internet ein großer Vorteil für das ländliche Amerika, da es Entfernungen überbrückt," erklärte Katherine Murray, Forschungsassistentin im Projekt und Ko-Autorin des Berichts.



Der Bericht des Pew Internet Projects über die Verbreitung von Breitband auf dem Lande basiert auf den kombinierten Ergebnissen von zwei im September und Dezember 2005 durchgeführten Befragungen mit 5.262 Amerikanern, von denen 3.508 Internetnutzer waren.


John Horrigan, unter Mitarbeit von Katherine Murray, Pew Internet & American Life Project

Quelle: PM 26.02.06