Digitale Integration durch integrierte Angebote

Auch unter Jugendlichen gibt es eine digitale Spaltung. Gerade Jugendliche mit formal eher niedrigem Bildungsniveau haben sich die digitalen Medien bisher in wesentlich geringerem Umfang erschlossen als ihre Altersgenossen die ein Gymnasium besuchen.

 

Bisher waren vor allem Schulen Ziel von Initiativen, die darauf abzielen, den Umgang der Jugendlichen mit den digitalen Medien zu verbessern. Inzwischen wurde erkannt, dass auch Jugendeinrichtungen Lernorte sind, und dass dort Kompetenzen im Umgang mit den digitalen Medien weitergegeben werden können, die in dieser Weise aufgrund der besonderen Strukturmerkmale gerade der offenen Jugendarbeit von der Schule nicht vermittelt werden können. In den Jugendzentren sind die Besucher überwiegend in Peer-groups Altersgleicher eingebunden, die inzwischen für die die (Medien-)Sozialisation der allermeisten Jugendlichen zentralen Stellenwert gewonnen hat.

 

Letztlich kommt eine nachhaltige Strategie zur Vermittlung von Medienkompetenz verbunden mit dem Ansatz der Verbesserung der sozialen Lage von Jugendlichen aus benachteiligenden Verhältnissen aber nicht umhin, das soziale Umfeld, sprich vor allem die Familie dieser Jugendliche, stärker in entsprechende Vorgehensweisen einzubinden. Denn die ersten Jahre, die Kinder in der Familie verbringen, sind von entscheidender Bedeutung, um die Fähigkeiten zu erwerben, derer es bedarf, um auf Dauer erfolgreich soziales und kulturelles Kapital zu bilden. Beide Kapitalien sind von herausragender Bedeutung für die Entwicklung einer erfolgreichen (berufs-)biografischen Perspektive. Neben der theoretischen Bearbeitung des Gegenstands wird in dem Beitrag anhand verschiedener Beispiele demonstriert, wie sich die theoretischen Annahmen zumindest ansatzweise praktisch umsetzen lassen.


Stefan Welling; Herbert Kubicek, Stiftung Digitale Chancen