Eltern sprechen über Online-Sicherheit

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  • Hintergrund

In den letzten sechs Monaten haben die Forscher*innen von More in Common fast 10.000 Eltern mit Kindern unter 18 Jahren in Großbritannien, den USA, Polen, Frankreich und den Niederlanden befragt, um zu verstehen, wie sie mit der Herausforderung umgehen, ihre Kinder im Internet zu schützen.

Wichtigste Ergebnisse: 

  • Rund neun von zehn Eltern in allen Ländern sind besorgt über die Online-Sicherheit ihrer Kinder. Für viele Eltern ist diese Sorge besonders groß. Zwei Drittel der britischen und amerikanischen Eltern sind sehr besorgt über die Online-Sicherheit ihrer Kinder. In Frankreich, Polen und den Niederlanden sind jeweils die Hälfte der Eltern sehr besorgt.
  • Die Sorge um die Online-Sicherheit erstreckt sich über das gesamte politische Spektrum. In allen Ländern sind sich Wähler*innen, die für verschiedene politische Parteien stimmen oder sich mit ihnen identifizieren, in ihrer Sorge um die Online-Sicherheit einig. Im Vereinigten Königreich und in den USA sind die parteipolitischen Unterschiede in Bezug auf die Sorge um die Online-Sicherheit am geringsten.
  • Mehr als jedes dritte Elternteil gerät häufig mit seinen Kindern in Konflikt, wenn es darum geht, digitale Grenzen zu setzen, und ein ähnlicher Anteil findet es schwierig, die Bildschirmzeit seiner Kinder zu begrenzen. Diese Erkenntnis deckt sich mit den Ergebnissen von Fokusgruppenuntersuchungen in verschiedenen Ländern.
  • In allen Ländern sind die meisten Eltern der Meinung, dass Politiker*innen und Technologieunternehmen die Online-Sicherheit von Kindern nicht ernst genug nehmen. In Europa vertreten mehr als drei von fünf Eltern diese Ansicht sowohl in Bezug auf Politiker*innen als auch auf Technologieunternehmen, während mehr als die Hälfte der amerikanischen Eltern derselben Meinung ist.
  • Es gibt eine politische Chance für strengere Schutzmaßnahmen für die Online-Sicherheit von Kindern. Über die Hälfte aller Eltern würde eine politische Partei, die sich für mehr Schutzmaßnahmen im Internet einsetzt, positiver bewerten. In den Vereinigten Staaten geht dies sogar so weit, dass eine Mehrheit sowohl der Harris- als auch der Trump-Wähler angibt, sie würden die jeweils andere Partei positiver bewerten, wenn diese verstärkte Schutzmaßnahmen im Internet ankündigen würde.
  • Es gibt starke Unterstützung seitens der Eltern für neue Gesetze und Maßnahmen von Technologieunternehmen, um das Surfen im Internet für Kinder sicherer zu machen. Maßnahmen in Bezug auf Algorithmen, eine bessere Altersüberprüfung in sozialen Medien und neue Maßnahmen zur Erkennung und Entfernung expliziter Bilder von Kindern finden bei den Eltern große Zustimmung.
  • Die meisten Eltern geben Online-Sicherheitsvorkehrungen Vorrang vor Datenschutz- oder Meinungsfreiheitsaspekten. Mehr als zwei Drittel der Eltern in allen Ländern legen mehr Wert darauf, Kinder vor schädlichen Online-Inhalten zu schützen, als die Meinungsfreiheit im Internet zu wahren. Ebenso erachten mehr als die Hälfte der Eltern in allen untersuchten Ländern den Schutz der Kinder vor Schäden im Internet wichtiger, als das Recht auf Privatsphäre und sind daher bereit dieses einzuschränken. Allerdings gibt es mehr Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Privatsphäre als hinsichtlich der Auswirkungen auf die Meinungsfreiheit.
  • Eltern zuvorderst verantwortlich, aber nicht allein: Eltern fühlen sich stark dafür verantwortlich, die Sicherheit ihrer Kinder im Internet zu gewährleisten, haben aber auch hohe Erwartungen an andere Akteur*innen wie Regierungen und Social-Media-Unternehmen.

Die Zusammenfassung der Länderberichte finden Sie im Hintergrundbereich.


More in Common, Leonie Lemke, Stiftung Digitale Chancen